Verletzungen vorbeugen beim Hund

Hast du dir deinen Hund schonmal genau angeschaut und dich gefragt, ob er gut bemuskelt ist oder wo seine Schwachstellen im Körperbau sind?

Was beim Pferd völlig normal ist, wird beim Hund nur selten gemacht. Besonders dann, wenn der Hund viel langes Fell hat, wird die Beurteilung zusätzlich erschwert. Dabei sind diese Fragen für deinen Hund enorm wichtig. Denn schlecht bemuskelte Hunde neigen viel stärker zu Verletzungen z.B. am Sehnen- und Bandapparat und auch Hunde mit Schwachstellen im Körperbau könnten mit gezieltem Training länger gesund erhalten werden. Dabei wird das Training von vielen Hundehaltern leider sehr unterschätzt. Im Gespräch mit den Hundehaltern höre ich dann oft „Aber wir laufen doch so viel mit dem, der kann gar nicht schlecht bemuskelt sein!“. Und genau das ist das Problem: Einigen reicht „laufen“ um gut dazustehen, andere Hunde brauchen gezieltes Muskeltraining um gesund zu bleiben.

 

Warm machen

Zuallererst: Die einfachste Methode Verletzungen vorzubeugen, ist den Bewegungsapparat warmzumachen. Das ist eigentlich ganz einfach: Den Hund gezielt 15-20 min an der Leine oder bei Fuß gehen lassen, bevor er rennt oder spielt. Das reicht oftmals schon, um das Risiko für Verletzungen zu senken, denn „warme“ Muskeln und Gelenke sind deutlich strapazierfähiger als kalte.

 

Hund Physiotherapie FitBone

 

Wie kann man so ein Muskeltraining beim Hund umsetzen?

Viele Übungen lassen sich im täglichen Spaziergang integrieren. Beispielsweise in dem man sich nicht die bequemste flache Strecke aussucht, sondern auch mal bewusst steile Berge hochgeht oder einen Waldweg, vielleicht mit Wurzeln und Geröll nutzt, statt einem ebenen Weg. Zusätzlich kann man den Hund mal einen stabilen Felsen oder Baumstamm hochspringen und entlang balancieren lassen oder ähnliches -der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Denn alles, was vom üblichen Bewegungsmuster abweicht, schult die Muskulatur!

 

Hilfsmittel fürs Training

Sollte das nicht ausreichen, oder du willst deinen Hund weiter fördern, kann man sich einige Hilfsmittel zum Training dazu nehmen. So sind zum Beispiel Balance Kissen aller Art super zum Training geeignet. Dazu werden meist 2 oder 4 Beine des Hundes auf ein Kissen gestellt und so auf dem unebenen Untergrund Übungen umgesetzt. Dabei gibt es speziell für Hunde entwickelte Kissen wie den FitBone, andere Kissen sind aus dem Menschen Sport Bereich, wie zum Beispiel die Produkte von Togu. Weitere Möglichkeiten sind zum Beispiel der Einsatz von einem Fitness-Trampolin oder einem Wackelbrett. Durch bestimmte Übungen können auch gezielt einzelne Muskelgruppen trainiert werden. Wenn du dir nicht sicher bist welche Übungen für deinen Hund Sinn ergeben und wie du diese richtig umsetzen kannst, frag am besten deinen Hundephysiotherapeuten.

 

Den Hund nicht überfordern

Um den Hund am Anfang nicht zu überfordern, ist es wichtig das Training langsam zu steigern. Wenn der Hund vorher nie Übungen gemacht hat, sollten am Anfang nur Einheiten von 3 bis 5 min (je nach gesundheitlichem Zustand) gemacht werden und diese ca. 3-mal pro Woche wiederholt werden. Dann kann das Training langsam weiter gesteigert werden.

Und immer dran denken: Eine gut trainierte Muskulatur ist die beste Vorsorge für Verletzungen. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Training!

 

Produkte aus diesem Artikel:
FitBone
Togu
Fitness-Trampolin
Wackelbrett

Evelyn Nickel

Evelyn Nickel

Mein Name ist Evelyn Nickel. Ich bin ausgebildete und zertifizierte Tier­physio­therapeutin und habe mich auf Pferde spezialisiert.

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